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Meine Philosophie

Was ich fotografiere

Ich fotografiere vorwiegend auf Reisen. Häufig fotografiere ich dabei Menschen in ihrem Umfeld, meist ungestellt im öffentlichen Raum. Da vermischen sich Reise- und streetfotografie.   

Wie ich fotografiere

BarcelonaIch bin gerne mit 35mm (auf Kleinbild gerechnet) unterwegs, der klassischen Reportagebrennweite. 

35mm blenden mein Umfeld nicht aus, ich nehme es wahr, die Bilder haben Tiefe und ich habe das Gefühl ganz nah dran zu sein.

Mit einer Festbrennweite mache ich mir keine Gedanken mehr über den richtigen Standort, spiele nicht länger die  verschiedenen Möglichkeiten durch. Es dauert nicht lange und ich habe die Brennweite verinnerlicht. Intuitiv und spontan wähle ich den Standort. Ich habe das Gefühl mit der Kamera verwachsen zu sein. Oft entstehen so die schöneren Bilder.

Streife ich mit 35mm durch die Städte, bin ich (notgedrungen) ganz nah bei meinen Motiven. Erst dadurch bekomme ich das richtige Gespür für sie.

Häufig merken die Menschen, dass ich sie fotografiere, oft auch nur, dass sie fotografiert wurden. Manchmal frage ich. Nicht immer kriegen sie es mit. Wie auch immer sie reagieren, ich bin ganz nah bei Ihnen. Ich muss das aushalten können. Ich finde das sehr viel respektvoller, als mit einem Teleobjektiv auf die Jagd zu gehen.

Aber dennoch:

Darf ich das?
Jurmala, LatviaStreetfotografie findet nicht im rechtsfreien Raum statt. Es gibt in Deutschland ein Recht am eigenen Bild. Danach hat jeder das Recht darüber zu bestimmen, was mit Fotos der eigenen Person in der Öffentlichkeit geschieht. Das Recht am eigenen Bild ist eine Ausprägung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts. Es findet seine Schranken dort, wo andere Grundrechte gleichberechtigt Platz beanspruchen können.

So konkurriert das Recht am eigenen Bild mit der Freiheit der Kunst. Das BVerfG (Urteil v. 08.02.2018 – 1 BvR 2112/15) hat ausgeführt, dass die Straßenfotografie Kunst sein und dies nicht pauschal vernachlässigt werden könne. Auch wenn die Kunstfreiheit im Einzelfall zurückstehen muss, kann dies in anderen Ländern ganz anders geregelt sein. Welches Recht gilt, wenn du Deutscher bist, deine  Bilder in Costa Rica entstanden sind und, wie hier auf wordpress, auf einem Server in San Francisco, USA, liegen?

Barcelona, SpainWenn du streetfotografie betreibst, wirst du mit deinen Grenzverletzungen leben müssen. Und du wirst für dich entscheiden müssen, was dir erlaubt und dir verboten ist.

Ich habe mich entschieden:

Meine Bilder kompromitieren nicht.
Sie verkünden die Würde des Menschen.
Sie singen ein Loblied auf das Leben.

Dann darf ich das!

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