Meine Top 10 Serien

Drama, 1999 – 2007
Leben und Familie des Tony Sopranos, eines Mafiabosses aus New Jersey. Grandioser Beginn und Pionier eines neuen Serienzeitalters.
„Was Schriftsteller wie J. D. Salinger, John Steinbeck und Richard Yates das 20. Jahrhundert hindurch in Romanen erledigt hatten – die Psychoanalyse eines Landes, dessen amerikanischer Traum zum Albtraum mutierte – packte David Chase in eine neue Form: die Fernsehserie als erste große Erzählung des anbrechenden 21. Jahrhunderts.“ – David Seinitz, Süddeutsche Zeitung

Drama, 2008 – 2013
Der biedere Highschool-Chemielehrer Walter White hat Krebs. Um seiner Familie abzusichern, steigt er ins Drogengeschäft ein und wird zur Legende. Aber was laber ich, hat doch eh jeder gesehen!
„Die erbarmungslose Konsequenz (und der schwarze Humor), mit welcher Vince Gilligan diese große Tragödie von einem Mann erzählt, der von seinem eigenen Ego aufgegressen wird, geht so tief, wie es nur wenige Fernsestücke schaffen.“ – Nina Rehfeld, FAZ

Drama, 2001 – 2005
Vanitas, Eitelkeit, Vergänglichkeit, der Tod. Letzterer klopft in jeder Folge einmal an. Und dann übernimmt der kleine Familienbetrieb Nathaniel Fisher Sr., ein Bestattung- und Einbalsamierungsunternehmen in Los Angeles. Morbide, hintergründig, bunt und mit einem ganz besonderen Finale.
„Six feet under ist in der Tat eine ganz große Familiengeschichte unserer Zeit.“ – Dirk Knipphals, Der Spiegel

Drama, Horror, Fantasy, 2016 – 2019
Es geht um die Suche nach Gott, die Zukunft des Universums, den Sinn des Lebens und die Apokalypse. Es geht um die Gemeinschaft in einer texanischen Kleinstadt, Johnny Cash und Feminismus – die beste Comic Adaption aller verkackten Zeiten!
„Es gibt beeindruckende Actionszenen, Typen, die aussehen als hätten sie ein Arschloch im Gesicht und Amazonen, die alles kurz und klein ballern. Kurz: „Preacher“ ist meine neue Lieblingsserie.“ – Christian Alt, Bayrischer Rundfunk

Dram, Krimi, 2014 – 2019
The „Affair“ taucht in verschiedenen Perspektiven in das Leben einer scheinbar funktionierenden Ehe ein, die ins Wanken gerät. Die Kamera ist kein verlässlicher Erzähler mehr.
Der „fundamentale Unterschied der Sichtweisen regt zu einer Reihe psychologischer Makrobeobachtungen an. Darüber, wie man sich immer zuerst in die Vorstellung verliebt, die man von einem Menschen hat, was fatalerweise blind macht für dessen wahre Gestalt, seine Mängel, ja vielleicht für sein Unglück. Darüber, dass die Liebe dem anderen eine Macht gibt, die ihn stark und glänzend erscheinen lässt, während er sich wahrscheinlich gerade (wie man selbst) schrecklich unbeholfen fühlt.“ – Marie Schmidt, Zeit online

Komödie, Drama, 2016 – 2019
Fleabag ist eine erfolglose Café-Betreiberin aus London, die unter ihrer dysfunktionalen Familie und dem Tod ihrer besten Freundin leidet. Sex ist die Droge ihrer Wahl, um die Leere in ihrem Innern zu füllen.
„Flebag ist wie eine Aneinanderreihung ziemlich brutaler Faustschläge, von denen man gar nicht genug bekommen kann – un eine der besten Serien, die es derzeit auf dem Markt gibt.“ – Luise Checchin, Süddeutsche Zeitung

Krimi, 2010-2014
Marshal Raylon Givens (Timothy Olyphant) ist ziemlich schnell mit seinem Colt. Strafversetzt in seine Heimatstadt Kentucky triff er auf alte Bekannte – düstere pulp fiction aus dem amerikanischen Hinterland.
„Die Serie hat einen seltenen ironischen Grundton. Wenn Givens trotz einer Schrotflinte im Rücken noch die Zeit findet, in seiner lächerlichen Cowboy-Klamotte einen schlechten Witz zu erzählen, fällt einem wieder ein, dass er eine Figur Elmore Leonards ist.“ – Peter Sich, Süddeutsche Zeitung

Krimi, Drama 2002 – 2008
Wo sich Polizisten und Drogendealer belauern und ein postmoderner Robin Hood sein Unwesen treibt: „The Wire“ erzählt vom aussichtslosen Kampf gegen die Drogen in Baltimore – und bricht dabei mit allen Konventionen.
„Wer sich einmal auf das epische Erzähltempo, das mit dem großer Romane von Fjodor Dostojewskij oder Charles Dickens vergleichbar ist, einlässt, dem eröffnet sich eine neue Welt des Fernsehens.“ Sigrid Eck, Süddeutsche Zeitung

Western, 2004 – 2006
Die grandiose Serie wurde nach nur drei Staffeln ohne echtes Ende eingestellt, nicht zuletzt, da der damals drogen- und wettspielsüchtige Ideengeber und Executive Producer David Milch mit seinem unbändigen Stil die HBO-Oberen nervös machte. Ein fulminanter Film holte dies in Originalbesetzung 13 Jahre später nach.
„Die Dialoge in „Deadwood“ sind eine düstere Komposition von Flüchen und blumiger Grammatik, die den Cowboy-Slang des Wilden Westens mit einem pointierten, bisweilen fast Shakespearschen Duktus verbindet. … eine der besten Serien des amerikanischen Fernsehns…“ – Nina Rehfeld, Frankfurter Allgemeine Zeitung

Musikdrama, 2020
Die Serie handelt von einem der vielen Jazzclubs in Paris, in dem sich zwei Plots zugleich abspielen (plus einige Geschichten an der Seite). The Eddy, so heißt das Lokal, wird vom organisierten Verbrechen bedrängt, das ein wenig klischeehaft beschrieben wird. Außerdem hofft die Hausband auf einen Plattenvertrag.
„Zwar verlässt die Musik nur selten die Grenzen der Massentauglichkeit, was übrigens typisch ist für die Pariser Jazzszene, aber da gibt es, in einer schauspielerischen und musikalischen Nebenrolle, immer noch Jowee Omicil, und der ist nun wirklich eine Ausnahmeerscheinung. Der kanadisch-haitianische Saxofonist darf hin und wieder in kurzen Soli und Outros zeigen, was er unter Jazz versteht: Melange, Überraschung, Grenzüberschreitung..“ – Gero von Randow, zeit online